"Arbeit neu Denken - bevor es andere tun!"
Warum es so ist, wie es ist:
01.07.2025
Stabilität & Orientierung in unsicheren Zeiten (DGSv)
Wirken sich eigentlich die hitzigen politischen Debatten der vergangenen Monate auch auf den
Arbeitsalltag aus?
Die Gesellschaft hat sich zuletzt stark politisiert, ablesbar auch an der hohen Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl im Februar 2025 von 82,5 %, der höchsten seit 1987. Kaum ein Gespräch, in dem nicht irgendwann auch die Rede auf die gesellschaftliche Lage kommt – meist mit einem eher sorgenvollen Grundton.
Die Deutsche Gesellschaft für Supervision und Coaching e.V. (DGSv) hat eine Befragung ihrer Mitglieder durchgeführt um zu erfahren, inwieweit sich die aktuelle gesellschaftliche Lage auch in Beratungsprozessen widerspiegelt. Die Befragung ist zwar nicht repräsentativ, aber unter den über 600 Teilnehmenden herrscht eine große Übereinstimmung: Ja, die angespannte gesellschaftliche Lage ist auch in Supervisionen und Coachings spürbar. In den Beratungsprozessen tauchen Ängste, Frust und Unsicherheiten auf, die sich weniger aus der konkreten Arbeit ergeben, sondern aus Sorgen über die allgemeine zukünftige Entwicklung resultieren. Das vom führenden Verband für Supervision und Coaching erhobene Stimmungsbild zeigt tiefgreifende Herausforderungen, mit denen Führungs- und Fachkräfte konfrontiert sind.
Die Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen: Im Zeitraum vom 6. bis zum 20. Februar 2025 nahmen insgesamt 639 Mitglieder der DGSv – allesamt Supervisor*innen oder Coaches – an der Umfrage teil. Nach ihren Einschätzungen sind gesellschaftliche Themen sehr präsent: 92,78 % (591 Personen) gaben an, dass die gegenwärtige gesellschaftliche Lage in den Beratungsprozessen entweder deutlich erkennbar oder mitunter erkennbar ist. Inhaltlich stehen folgende Aspekte im Vordergrund:
• Unsicherheiten und Ängste: Am häufigsten zeigen sich die Klientinnen in den Beratungen betroffen von sich verschärfenden politischen Spannungen, insbesondere durch den wahrgenommenen Rechtsruck und dessen potenzielle Folgen auf die demokratischen Werte und den sozialen Zusammenhalt.
• Wirtschaftliche und soziale Belastungen: Der anhaltende Fachkräftemangel, verschärft durch finanzielle Kürzungen, spiegelt sich in einer gesteigerten Belastung der bereits tätigen Fachkräfte wider.
• Migration und gesellschaftliche Integration: Viele Klient*innen mit Migrationshintergrund erleben eine verstärkte Unsicherheit aufgrund der politischen Diskussionen und Änderungen.
• Psychische und zwischenmenschliche Herausforderungen: Neben beruflichen Unsicherheiten werden zunehmend psychische Belastungen diskutiert. Zukunftsängste und soziale Spannungen spielen eine zentrale Rolle in den Beratungssitzungen.
In Unternehmen gibt es immer einen komplexen Mix von belastenden und entlastenden Faktoren für die Beschäftigten. Manches können Unternehmen selbst beeinflussen, z.B. die Führungskultur, die Organisationskultur oder physische und psychische Belastungen durch die Arbeit selbst. Auf andere Ursachen für Belastungen – gesamtgesellschaftliche Entwicklungen – haben sie zunächst wenig unmittelbaren Einfluss, auch wenn diese die Produktivität, die Arbeitsatmosphäre oder den Teamgeist beeinträchtigen. Im ungünstigsten Fall können solche schwer definierbaren Belastungen zu einem um sich greifenden Phänomen beitragen: Absentismus, d.h. dem bewussten Fernbleiben von der Arbeit. Absentismus ist eine mögliche Reaktion auf psychische und soziale Probleme, die ihre Ursache auch außerhalb der Arbeit haben können. Am Ende steht ein Teufelskreis: Diejenigen, die zunächst eine hohe Resilienz mitbringen, müssen Vertretungen und zusätzliche Aufgaben übernehmen und geraten auch an ihre Grenzen oder darüber hinaus und fallen selbst auch aus. Die Kosten, die dadurch entstehen, sind enorm.
Hierzu erklärt DGSv Vorstandsvorsitzende und Verbandssprecherin Dr. Annette Mulkau: „Die Ergebnisse unserer Umfrage verdeutlichen die dringende Notwendigkeit, gesellschaftliche Veränderungen im Blick zu behalten und in der Beratungspraxis aktiv auf die Herausforderungen einzugehen. In Beratungsprozessen, in Coachings oder Supervisionen wird viel aufgefangen, was die Menschen emotional sehr belastet. Es ist eine Chance für Unternehmen, in unsicheren Zeiten auf diese Weise Stabilität und Orientierung zu bieten.“
Wie kann externe Beratung helfen?
Einen Blick von außen braucht es nicht unbedingt. Aber oft sind Perspektivwechsel und neue Impulse hilfreich oder nötig. Externe Berater*innen bringen Expertise zu gutem Führungshandeln mit und kennen Führung- und Fachkräfte aus vielen unterschiedlichen Organisationen.
Was spricht für DGSv-Berater*innen?
Supervisor*innen, Coaches und Organisationsberater*innen der DGSv arbeiten nach höchsten Standards und sind Teil einer professionellen Community mit 4.700 Mitgliedern. DGSv-Mitglieder sind Arbeitswelt-Profis.
Kontakt
Yvonne Welker
+49 (0)162 9227019
http://www.welkerberatung.de
beratung-welker@web.de